Weserradweg Inlinereise mit Kind
Kann man mit Kind eine Inlinereise machen?
Die Frage habe ich mir gestellt, nachdem ich a) eine geführte
Inlinereise mit TNS-Goes schon hinter mir habe b) dort gemerkt habe
doch nicht so schnell zu sein wie ich dachte und c) sportliche
Priorität dieses Jahr auf Inlinern legen wollte.
Wir haben es ausprobiert und den Weserradweg, durch meine alte Heimat,
durch Norddeutschland mit Inlineskates und Kinderwagen gefahren.
Ich freue mich immer so -jetzt wohnhaft in Süddeutschland- etwas
norddeutsche Aussprache zu hören, da war das einfach Pflicht mal
wieder in den hohen Norden zu kommen. Ganz unschuldig war auch ein Inline-Reisebericht vom Weserradweg eines anderen Skaters wohl nicht - der schon bei Pervan vorhanden ist.
Mit diesem Reisebericht möchte ich anderen Eltern Mut zusprechen mit den Kindern einmal etwas neues zu wagen.
Tag 1 |
Hann Münden - Holzen |
Strecke: |
106 km |
reine Fahrzeit: |
8:07 Std. |
Schnittgeschw.: |
13,1 kmH |
|
Donnerstag:
Aufbruch ins Ungewisse!
Am Tag zuvor sind wir mit der Bahn bis Kassel zu meiner Schwester
gereist. Heute sind wir morgens mit der Cantus-Bahn weiter zum
Startpunkt Hann. Münden. Zuerst ist unklar welche Weserseite wir
nehmen. Ich habe meinen Zivildienst in Hann Münden in der
Jugendherberge gemacht, deshalb weiss ich das auf der linken Seite ein
sehr guter Radweg ist. Jedoch ist weder in der Cyclemap/OSM noch in der
Weserradwegbeschreibung dort ein Radweg eingezeichnet. Im Zug fragen
wir Mitreisende und tatsächlich ist jemand den Radweg schon
gefahren und empfiehlt uns die linke Weserseite. Asphalt bis mindestens
Karlshafen. Danke nochmal dafür!
Und tatsächlich, der Weg ist 1A zu fahren, es gibt zwei ganz kurze
Schotterstücke, erst hinterm KKW Würgassen haben wir das
erstemal ein etwas längeres (nicht verzeichnetes) Stück
schlechtem Weg.
Die Fahrt geht sehr gut, geplant war evtl. Übernachtung in Bad
Karlshafen, doch es ist grad Mittag, da fahren wir weiter. In
Höxter ist`s noch zu früh, in Holzminden lohnt es sich auch
nicht mehr, ausserdem sind nun die 100km meiner Zielliste schon so
nahe, da fahren wir weiter bis zu meinen Eltern in Holzen.
Die erste Pause - auf dem Foto - machen wir hinter dem einzigen
wirklich stärkeren Gefälle auf der kompletten Strecke. Es
geht 20m recht steil runter zur Fähre, gibt aber ein Warnschild:
Radfahrer absteigen. Das ist das einzige mal auf der Gesamten Strecke
bis zur Nordsee wo ich sagen würde: Da braucht man bremsen. An`s
Warnschild gehalten würde man aber wohl ohnehin die Skates
ausziehen.
An der Weser grasen Pferdchen - Ponys. Essen, trinken,Windel, der Kleine will versorgt sein.
Meine Schuhe werden ausgelüftet und nachca. ner halben Stunde geht es weiter.
Je näher wir Höxter kommen, desto unruhiger wird der Kleine.
Ich muss immer öfter anhalten. Irgendwann kommen wir an einem See
vorbei (Godelheim?), mit Sandstrand, Bänken, Spielplatz, sehr
schön. Dort machen wir länger Pause. Ich lasse den Kleinen
durch`s Wasser spazieren. Er hat echt Spass! Wir lassen uns Zeit. Die
Erfahrung die wir noch öfters machen ist das die Pausen wirklich
lang genug sein müssen damit er dann wieder im Wagen zufrieden
ist, schläft, etc.
In Holzminden kaufen wir nochmal ein, verlassen dann den
Weserradweg. Fahren weiter über Bevern, Lobach Richtung
Stadtoldendorf (ca 2km Laufstrecke bei Dehensen). Ab Stadtoldendorf
Lauf durch den Wald. Wir biegen einmal falsch ab im Wald und landen auf
dem Odfeld, der B64. Da es die ganze Zeit bergab ging, es schon
später ist und die Strasse meist leer fahren wir die Bundesstrasse
runter - macht echt Spass! Durch Eschershausen und nach Holzen
lässt es sich wieder super fahren.
Eine interessante Feststellung: Wenn ich kaum noch Skaten kann weil die
Beine überlastet sind - wenn ich dann laufe ist es als wären
die Beine noch frisch!
Skaten muss ganz andere Muskelbereiche belasten.
Da wir die auf 2-3Tage geplante Strecke an einem Tag geschafft
haben machen wir in Holzen den darauffolgenden kompletten Tag Pause.
Kaufen ein, Essen, trinken, etc. |
Tag 2 |
Holzen - Hehlen |
Strecke: |
20,65 km |
reine Fahrzeit: |
02:48 Std. |
Schnittgeschw.: |
7,3 kmH |
Tag 3 |
Hehlen - Rinteln |
Strecke: |
49,48 km |
reine Fahrzeit: |
3:29 Std. |
Schnittgeschw.: |
14,2 kmH |
|
Sonntag:
Zwischen Bodenwerder und Rinteln ist Felgenfest - Die Bundesstrasse ist
gesperrt und für Radler und Inlineskater freigegeben. Wir kommen
super voran, irgendwo gibt es eine Pontonbrücke der Bundeswehr,
wobei ich mich noch immer frage aus was die gebaut ist - Die
Einzelteile haben Fahrerhaus und Motor - sind es Fahrzeuge oder eine
Art Boote?
Zwischendrin gibt es immer wieder heftige Wolkenbrüche. Dann
wieder Sonnenschein. Da ich fahren muss wenn der Kleine schläft
fahre ich also weiter, egal wie es regnet. Wenn er wach ist und raus
will muss ich anhalten, also kann ich nicht auf gutes Wetter warten.
Heute- und in den folgenden Tagen - werde ich immer wieder feststellen
das ein beim Skaten unbewegtes Teil in der Körpermitte durch
Nässe und Fahrtwind doch recht kalt wird. Geschätzt 2cm kalt.
Inzwischen habe ich mir eine Neoprenshort bestellt - doch unterwegs musste es erstmal so gehen.
Wegen der Schützer trage ich eigentlich immer kurze Hose. Die
Knieschützer sind auch super um Tim im Wagen zu füttern - mit
einem Rums auf die Knie und bequem gefüttert - wir haben ja keinen
Hochstuhl dabei, deshalb muss es in Bodennähe gehen.
Durch Rinteln gehen wir zu Fuss, hinter Rinteln am Doktorsee kommen wir
an einem Campingplatz vorbei, der bietet auch Appartments zur Miete an,
davon nehmen wir eines. 4 Bette, drei Zimmer, klasse. Ledersofa,
Lederschaukelsessel, toll. Doch dann esse ich irgendwie falsch und
bekomme höllische Zahnschmerzen (ich habe da noch eine
behandlungswürdige Stelle). Der Kopf explodiert fast, ich kann
unsere tolle Wohnung gar nicht geniessen. Trinke die Flasche
Begrüssungswein alleine aus. Irgendwann kann ich schlafen. |
Tag 4 |
Rinteln - Minden |
Strecke: |
39,49 km |
reine Fahrzeit: |
5:04 Std. |
Schnittgeschw.: |
7,8 kmH |
Auf der Karte sieht`s gar nicht weit aus, doch dieser Tag hat es in sich.
Es
regnet die ganze Fahrzeit über, es ist kalt, mein Zahn tut weh, und die
Wege sind besonders am Anfang schei... ähem schlecht. Lange Wanderung
im Regen. Irgendwann geht es zu fahren, doch das Wetter - Regen, regen,
regen.
So macht`s echt kein Spass!
Der Kleine ist unruhig, will raus, doch im Regen- keine Chance.
Immerhin - es sind auch andere Radfahrer unterwegs.
Wir
gehen einkaufen, ich habe den Wagen und Rucksack bei den Einkaufswagen
angeschlossen. Als ich rauskomme und aufschliessen will geht der
Schlüssel rein - lässt sich aber nicht drehen. Schock!- ich habe den
falschen Schlüssel mitgenommen! Nun ist guter Rat teuer - weder Säge
noch Bolzenschneider habe ich dabei. Ich finde heraus das ich den Wagen
schlecht abgeschlossen habe, indem ich den Lenker abnehmen kann ich das
Schloss vom Wagen entfernen. Fehlt noch der Rucksack, ich müsste den
Riemen durchschneiden. Also rein in`s Geschäft, Verkäuferin gefragt ob
sie ein Messer hat. "Mir ist etwas total dummes passiert...", damit sie
nicht glaubt ich will da was klauen demonstriere ich das mit dem
Schlüssel, ziehe dabei aber zwei Schlüsselbänder mit Fahrradschlüsseln
aus der Tasche!- Ich Idiot habe doch den richtigen dabei - und einen
falschen.
Ok, nach der Aufregung weiter im Regen.
In Porta Westfalica habe ich genug, Was habe ich mir nur dabei gedacht, warum machen Menschen so einen Blödsinn?
Am Bahnhof lasse ich mir die Verbindung für die Rückfahrt raus.
Doch
dann sehe ich: Der Kleine schläft seelenruhig in seinem Wagen. Es
regnet zwar weiter, doch weil der Kleine so schön schläft entschliesse
ich mich doch noch bis Minden weiter zu fahren.
In Minden sind
die ersten zwei Hotels voll - beide bemühen sich aber etwas passendes
auf dem Weg für uns telefonisch zu finden. Supernett!
Ohne Umwege bekommen wir an der gleichen Strasse ein Hotel.
Endlich
ins trockene! Eine heisse Dusche, Klamotten waschen. Später gehen wir
noch in die Stadt. Natürlich ist jetzt kein Regen mehr - wir hätten ja
jetzt auch ein Dach über dem Kopf. Einkaufen, Essen.
Auf der
Busfahrt aus der Stadt bekomme ich den Kleinen nicht ruhig, irgendwann
steige ich mit dem schreienden Kind aus dem Bus aus. Dann beruhigt er
sich. Am Wasser gibt`s nochmal geschrei weil er ins Wasser will, doch
dann schläft er recht schnell ein als ich ihn wieder im Tragerucksack habe.
Schaukel, schaukel, ich gucke mir das Wasserstrassenkreuz und die
Kanalschleuse an, gehe dann zum Hotel. Kaum lege ich ihn ins Bett ist
er wieder hellwach. Na toll.
Ok, Hotelzimmer erkunden, Klodeckel hochklappen, etc.
Nachts schläft er gut durch, ein,zweimal gebe ich ihm was zu
trinken und sonst schläft er 1A. Das ist eigentlich die ganze Zeit
so bis wir wieder bei Manu sind. Die viele frische Luft tut gut!
Tag 5 |
Minden - Nienburg |
Strecke: |
60,51 km |
reine Fahrzeit: |
04:33 Std. |
Schnittgeschw.: |
13,3 kmH |
|
Endlich wieder gutes Wetter. Vom Hotel fahren wir runter zum
Weserradweg - Naturpfad, unfahrbar. Also wieder hoch zur Bundesstrasse
und am Radweg entlang. Hinter`m Ort fahren wir auf dem breiten
Seitenstreifen. Eigentlich genug Platz um sich dort sicher zu
fühlen, wir kommen gut voran. Irgendwann biegen wir ab um doch
wieder auf den Radweg zu kommen. Hier verläuft er auf einer alten
Bahnstrecke. Sehr schöne Strecke, doch rauher Asphalt. An der
ersten langen Pause bei bestem Wetter wechsle ich mal die bisherigen
5-harte-Rollen -Frame gegen die mit 4 weichen. Und siehe da - auf dem
rauhen Asphalt fährt sich das viel besser - jedenfalls fühlt
es sich so an. Viel angenehmer.
Wenn man schnell ist rollen Lange Schienen (5Rollen oder vier Grosse)
auf jedenfall sicherer. Keine Frage. Doch so schnell sind wir ohnehin
nicht.
In Nienburg übernachten wir im Naturfreundehaus. Die
günstigste Übernachtung. Und auch sehr schön, wir
bekommen ein drei-Bett-Zimmer im unteren Stockwerk, da kommen wir mit
dem Wagen auch gut rein. Wegen Ecken und dünnen Türen
müssen wir einmal Lenker abmachen, einmal ein Seitenrad abnehmen,
doch die Gewichtsverteilung des Chariot-Wagens ist so gut gemacht,
selbst allein kann man problemlos ein Rad abmachen den Wagen mit einer
Hand weiterfahren und das Rad wieder anklicken.
Bei unserem gleichbreiten Hauck-Kinderwagen gehen die zwar auch einfach ab, doch dann ist er kaum noch manövrierbar.
Wir trinken noch einen Kaffee und ein Alster im Naturfreundehaus, dann gehen wir in die Stadt. Der Kleine braucht "Auslauf".
Einkaufen im Netto - tolle Überraschung: Seit langem endlich einmal wieder Einkaufswagen ohne Münzpflicht!
Ich kann zwar inzwischen die Einkaufswagen mit dem seitlichen Einschub
knacken, doch bei den mit hinterem Münzeinschub ärgere ich
mich immer wieder weil ich keine Münze dabeihab und nur kaufen
kann was ich in die Hand bekomme.
Fenneberg in Ravensburg ist auch noch positiv zu erwähnen: Dort bekommt man immerhin Einkaufskörbe ohne Geld.
Ich frage mich immer wieder ob die nichts verkaufen wollen. Wenn sie
wenigstens einen Münzwechselautomat dahinstellen würden...
doch die 5min rein zur Kasse, warten bis sie sie aufmachen kann,
zurück raus zu den Wagen, das ist mir zu blöd.
Deshalb: Toll!, der Netto in Rinteln wo Käufer noch als König
behandelt werden und nicht wie sonst passenden Eintritt zahlen
müssen um überhaupt einkaufen zu dürfen.
Nienburg, schönes Städtchen, Spargelstadt. Der Brunnen ist
besonders toll, das plätschernde Wasser hat Tim magisch angezogen.
Er möchte alles nehmen, auch die Bronzenen Spargelstengel - doch
die sind fest. Toll! So sollten wir auch alles daheim auf dem Tisch
haben: Festgeklebt. |
Tag 6 |
Nienburg - Verden |
Strecke: |
50,53 km |
reine Fahrzeit: |
4:22 Std. |
Schnittgeschw.: |
11,6 |
|
Fahrt verläuft gut, gute Strecke. Nur die ersten 10km
sind eine Herausforderung: In Nienburg ist der Weserradweg als Naturweg
ausgeführt - also Alternativstrecke finden. Nach Nienburg wechselt
sich extrem schlechter Asphalt - ich habe mich teilweise gefragt ob das
nun noch Schotter oder schon Aphalt ist, undefinierbar - mit
Kopfsteinpflaster ab. Auf dem im Plan als gut eingetragener
Alternativweg. Teils mal verfahren, doch dank NaviHandy immer wieder
zurück. OpenStreetMap Cyclemap sei dank.
In Verden fragen wir in der Touriinfo nach einer Unterkunft in Stadtnähe. Bei Familie Brüns
kommen wir unter, sehr nett das ganze. Die Zimmer sind toll
eingerichtet, jedes ist komplett unterschiedlich thematisch
eingerichtet. Da hat man sich echt Mühe gegeben! Wagen kommt heute
mal nicht mit auf`s Zimmer.
Dann gehen wir noch die Stadt angucken. Klamotten kaufen, Essen,
Trinken, neue Löffel. Und schick Essen gehen wir auch noch:
Labskaus:
Das Auge isst mit - hier sicher nicht. Auch wenn Labskaus aussieht wie
schonmal gegessen ist es doch ganz lecker wenn man nicht hinguckt. Das
gute ist auch: Das hat gleich Babybreikonsitenz - da brauche ich gar
nichts klein zu machen und ich kann dem Kleinen direkt etwas abgeben.
Bis vor meiner Elternzeit -bis 10 Monate- hat sich mein Sohn
ausschliesslich von Babysachen -Babybrei, Babyfertigfutter-
ernährt. Seitdem bekommt er bei mir hauptsächlich normales
Essen. Daheim pürriere ich ihm etwas von dem frisch gekochtem -
ohne das Gewürz, teils noch mit Milch, wie es sich eben ergibt.
Doch inzwischen darf er alles einmal probieren was von der Konsistenz
her passt. Das hier natürlich auch.
Ich erwarte mir davon auch das er später einmal mehr unterschiedliches isst als mein grosser Sohn.
|
Tag 7 |
Verden - Lemwerder |
Strecke: |
43,44 km |
reine Fahrzeit: |
3:53 Std. |
Schnittgeschw.: |
11,2 km |
|
Von Verden haben wir geplant grob bis Bremen zu fahren.
Die Wege sind anfangs sehr schön- toll zu fahren. An einer
Weserbaustelle machen wir das erste mal Pause. Hier wird sie
ausgebaggert, echt interessante Geräte. Schwimmbagger, Schiffe zum
Erdtransport, dazwischen die normale Schiffahrt. Schön
anzuschauen. Bei Achim wird der Weg zum Schotterweg, wohl auch recht
lang. Stand auch nicht im Plan. Ortskundige empfehlen uns hoch zur
Strasse zu gehen und dort auf dem Radweg weiter zu fahren. Ab hier bis
Bremen ist`s in den Orten immer irgendeine Art von Pflaster. Ausserhalb
der Orte sehr guter Apshalt.
In Bremen laute Strassen, an jeder Ausfahrt Kopfsteinpflaster. Nach
einer Weile beschliesse ich: Wir durchqueren Bremen im ÖPNV.
Also:Warten auf den Bus, Später mumsteigen in die Strassenbahn und
dann wieder in den Bus. Bus müssen wir nochmal wechseln, doch im
Bus ist noch ein alter Liniennetzplan. Wir steigen aus und stellen fest
das der gewollte Bus hier nicht fährt. Man kann noch die Entfernte
Linienbezeichnung am Haltestellenschild erkennen. Bremen ist arm, die
Fahrt ist supergünstig, glaub 2,60€, dafür total viele
Fahrgastrechte, wenn der Bus 15min zu spät kommt Fahrt umsonst,
Anschluss verpasst=Taxi, etc. Klar das da kein Geld übrig
bleibt, denoch ist es ärgerlich wenn der Netzplan im Bus ein
veralteter ist. Also wieder in den nächsten Bus der vorherigen
Linie bis zur aktuellen Umsteigestation. Erst ab Hasenbüren
Yachthafen steigen wir wieder um auf Skates. Die Stadt ist komplett
rum, ab hier ist`s wieder toll zu fahren. Wetter noch immer perfekt,
Windräder stehen in Wegesnähe, es weht eine leichte Briese,
Gras leuchtet grün und der Asphalt ist toll. Was will man mehr?
Wir fahren weiter bis Lemwerder. Der Gasthof ist voll, morgen Hochzeit,
doch der Gastwirt empfiehlt uns das Hotel 100m weiter, dort bekommen
wir sofort etwas, Wagen passt auch rein ins Zimmer, perfekt.
Heute ist Waschtag, das plätschernde Wasser beim Duschen zieht den
kleinen Tim magisch an. Er kommt und lehnt sich an die Duschtür.
Leider geht sie nach Aussen auf. Wenn ich sie aufmache kippt er um, was
ich von ihm will versteht er noch nicht und so bin ich in der Dusche
gefangen. Da ich langsam Schwimmhäute bekomme und er keine
Anstallten macht von selbst zu gehen bekomme ich es irgendwann hin die
Tür ein wenig aufzudrücken, durchzugreifen um ihn zu halten
damit er nicht unkontrolliert umfällt und kann mich aus meiner
Lage befreien.
Fernsehen, Nachrichten, Schlaf. Reisetagebuch bekomme ich einfach nicht
hin. Wenn ich ins`Handy tippen will will Tim es haben, Wenn er
schläft ist für mich auch Schlafenszeit.
Das mache ich dann später wenn ich daheim bin und die Mama aufpassen kann.
|
Tag 8 |
Lemwerder - Wremen |
Strecke: |
75,5 km |
reine Fahrzeit: |
6:39 Std. |
Schnittgeschw.: |
11,3 km |
|
Von Lemwerder habe ich geplant bis Blexen, kurz vor Bremerhaven zu
fahren. Doch die Wege sind so gut, wir kommen so gut vorwärts, in
Blexen gehen wir direkt auf die Fähre und fahren rüber.
Als der Fahrkartenverkäufer kommt will ich grad das Geld aus dem
Rucksack holen, da ist er auch schon wieder weg. Mit Kleinkind auf dem
Arm und Wagen und Rucksack kann/möchte ich aber auch nicht
hinterherlaufen. Er kommt allerdings auch nicht wieder. Ich bin mir
nicht sicher ob er nicht gedacht habe wir gehören zu den beiden
Radlern neben uns, die haben irgendeine Karte gezeigt. Wenn ja, dann
danke für`s mitnehmen! Er ist auch nicht mehr wiedergekommen.
In Bremerhaven ist ein Ruderbootrennen, Massenauflauf, Musik,
Verkleidung, Spass. Wir fahren weiter. Die Gegend um den Fischereihafen
sieht total futuristisch aus - wie aus dem Jahr 3000 hierher gebeamt.
Hier wäre ein teure Übernachtung, einerseits super Sicht auf
den Hafen, andererseits, ne, das gefällt mir hier alles nicht,
laut, lärmend, da fühle ich mich nicht wohl. Weiter. Richtung
Containerhafen sind wir einkaufen. Fragen Einheimische nach
Übernachtung, Hostel. Fahren hin, voll. Und das erstemal das wir
keine Hilfe bekommen. Wir fahren weiter, versuchen kurz etwas anderes
in Bremerhaven zu finden, ich entschliesse mich dann weiterzufahren.
Bis raus aus der Stadt, Wremen.
Ziwschendurch kommen wir noch an zwei Gasthöfen/Ferienwohnungen
vorbei, sieht beides sehr zu aus, beim ersten verscuhen wir`s gar
nicht, beim zweiten ist wirklich niemand da.
In Wremen erstes Hotel voll, zweiter Wohnhof, niemand zu finden und
extra gross suchen will ich auch nicht. Inzwischen habe ich als
Notfallplan schon überlegt die Nacht notfalls durchzufahren. Nach
der Spätschicht skate ich auch manchmal noch, da sind die Strassen
schön leer.
Nach dem Hof Haus mit Zimmer frei. Nach Anfrage: "Ne, das ist nicht frei".
Dann sehen wir Bungalows. Platzwart gefunden, anfrage, Telefonat mit
Chef, ja, eins können wir haben. Dusche darf wegen Reparatur heut
nicht benutzt werden, doch ansonsten ist es klasse. 45 Euro und man
könnte zu viert übernachten - super, mit Küche und
allem, das wäre mal was für ne ganze Skatertruppe.
Danach gehen wir noch ans Meer, in den Hafen, sehr schön der Ort, verstehe das es da die Leute hinzieht!
Jetzt wo die Sonne untergeht hört auch der Wind auf - seit gutes
Wetter ist weht der nämlich je weiter wir nach Norden kommen
stärker von vorn. Wenn man sicher wüsste Abends noch eine
Bleibe zu finden würde man bis Abends am weitesten kommen. |
Der Kleine Däumling zwischen Bindfäden. |
Schöne Häuser hinter`m Deich
|
Norddeutscher Wind formte diese wunderschöne Frisur!
|
Tim vor dem Weg nach oben. Oder: Ganz schön steile Strasse!
|
|
Pause hinter`m KKW Unterweser |
|
|
|
Wer hat wohl mehr Zähne, Papi oder ich? |
Futuristisches Bremerhaven |
Wartezeit im Containerhafen. |
An der Nordseeküste |
Im Wremer tief verteidigten die Friesen ihre Unabhängigkeit. |
|
|
Tag 9 |
Wremen - Cuxhaven |
Strecke: |
41,28 km |
reine Fahrzeit: |
3:21 Std. |
Schnittgeschw.: |
12,3 kmH |
|
Unser "Haus" in Wremen vor der Abfahrt.
Heute gibt es kein grosses Frühstück, wir fahren sehr
früh los damit wir früh genug für die Rückfahrt in
Cuxhaven ankommen.
Weiterer Vorteil: Auch morgens ist noch weniger Wind!
Die Fahrt verläuft schnell und Ereignisslos. Erst die letzten 20km
werden aufwändiger, einige Kilometer geschottert. Also Ersatzweg -
doch der ist auch geschottert (und das ist mal wieder nicht so im Plan
eingetragen!). Also laufen. Später Sandweg durch die Dünen
und dann kommen wieder richtig gut voran, toller Weg, viele Radler und
Skater zum überholen. In Cuxhaven Duhnen auf der Strasse, irrfahrt
durch Cuxhaven, zum Glück haben wir unser Navi. Radfahrer fahren
wie wild hier, wenn man nicht vorher genau weiss wo lang man will wird
man fast gandenlos niedergemetzelt wenn man stehenbleibt. Egal ob auf
Rad- oder Gehweg. Doch dann, Bahnhof erreicht. Rückfahrt nach
Kassel mit Niedersachsenticket, 19€+paar Euro Kassel+ für`s
Wochenende. Metronom mit Kaffeeautomat im Fahrradwagen und ab
Göttingen Cantus. |
Tag 10 |
Hann Münden - Kassel |
Strecke: |
29,31 km |
reine Fahrzeit: |
2:12 Std. |
Schnittgeschw.: |
13,3 kmH |
|
Sonntag
Ein kleines Stück hängen wir noch an. Von Kassel nach Hann
Münden ist heute Sattelfest. Mit meinem Sohn und meinem Neffen
Pascal fahren wir morgens mit dem Cantus nach Hann Münden. Von
dort auf Radweg bzw. der gesperrten Strasse zurück nach Kassel.
Eine längere Pause, zwei kurze. Sind gut unterwegs. Und immerhin,
ist der zweitschnellste Tag. Super mitgefahren Pascal!
|
Insgesamt waren wir 10 fahrtage + eine Pausentag unterwegs, haben gut Kilometer gemacht:
516,66 km
44 Std 28 min reine Fahrzeit
Nun ist`s aber gut! - ich will raus!
Fazit:
Das Fahren mit Kinderwagen hat supergut geklappt. Viel besser als wenn wir irgendwo waren (Besuch oder Zug).
Er schläft viel, ist gern im Wagen, ganz anders als damals "der
Grosse" bei dem wir es erst mit drei Jahren probiert haben. "Der
Kleine" mit jetzt 11 Monaten ist noch viel Kinderwagenkompatibler als
das bei älteren Kindern der Fall ist.
Die ersten Tage waren für mich die härtesten. Ab einem
gewissen Punkt, nachdem Abbruchgedanken ging es dann
irgendwann gut und hat Spass gemacht. Die Tage und Kilometer
sind nur so verflogen.
Über den "Kein Bock"-Punkt muss man erstmal weggkommen und einfach
weitermachen, trotz aller widrigkeiten. Wenn man da erst drum herum
ist, dann kommt der eigentliche Urlaub.
Ich muss sagen, ich hätte danach noch weiterfahren können.
Jetzt bin ich doch wieder zuhause, versorge Familie, Blasen, Inliner,
habe mir jetzt auf eine größere Karte ganz Deutschland
runtergeladen und spiele mit dem Gedanken nochmal wegzufahren solange
ich Elternzeit habe. Doch erstmal drei Tage Beine hochlegen.
Wenn ich vorher sicher wüsste eine Übernachtung zu bekommen
würde ich gern auch länger am Tag fahren. Wir waren ja oft
schon um drei an der Übernachtungsmöglichkeit. Dabei
käme später nochmal eine Schlafphase, die genutzt würden
wir viel weiterkommen (wie 106km nach Holzen, 76km nach Wremen). Doch
als wir in Wremen erst nach 18 Uhr etwas hatten und vorher überall
kein Platz war habe ich schon überlegt das wir im Notfall einfach
die Nacht durchzufahren.
Da ich sehr vom Weg abhängig bin ist es schwer vorher die Fahrzeit
abzuschätzen. 10km Schotter kann bedeuten mehr als 3
Stunden unterwegs. Zu Fuss+Kinderpause. Gleiche 10km apshaltiert
können aber auch heissen halbe Stunde Fahrt bei optimalen
Bedingungen am Stück durchgefahren.
Grundsätzlich: Unterwegs mit Wagen und Inliner hat viele Vorteile im Vergleich zum Fahrrad:
Man
ist näher am Kind, kann mit ihm reden, regelmässig die Temperatur
kontrollieren, durch das schaukeln schläft er gut und doch ist es auch
nicht arg schnell.
Die Kombination mit dem ÖPNV und der Bahn ist
deutlich einfacher. Mit meinem Grossen hatte ich ja schon Fahrradtouren
unternommen und da war es extremst stressig Fahrrad, Packtaschen,
zusammegeklappten Fahrradanhänger und Kind allein in den Zug zu laden - immer
begleitet von der Panik die Tür geht zu und irgendetwas ist drinnen und
irgendtewas ist draussen. Im besten Fall die Sachen, im schlechtesten
das Kind.
Deshalb war die letzte längere Radtour dann nur noch mit Rad,
Kindersitz, Zeltsachen und alles vorn auf dem Rad geladen. Schwer
lenkbar, schlafen ist schlecht auf dem Sitz (im Vergleich zum
anhänger), doch die Bahn-be- und -entladung ist deutlich entspannter.
Zurück zum Inlinern.
Was braucht man?
Ausrüstung:
"Kinderwagen"
Wir hatten schon einen Croozer535 Fahrradanhänger. Doch der
Fahrradanhänger war ungebremst, einmal hatten wir versucht damit
zu fahren, No Go, das ist einfach zu gefährlich.
Wir
haben auch einen Hauck Kinderwagen mit Scheibenbremsen, doch da
flattert ab über 10kmH das Vorderrad total (trotz Einstellung: Fest)-
nicht brauchbar für`s Inlinern obwohl die Bremsen echt gut sind.
Eine Mischung aus beidem musste her.
Also
Recherche - tatsächlich war ich da immer mal wieder drüber gestolpert,
doch der Preis schreckte einfach ab: Chariot CX1. Das Premiummodell,
der Ferrari unter den Kinderwagen und Anhängern.
Der Wagen hat mehr
gekostet als mein letztes Auto - und das hat mir immerhin auch auf
30.000km 2Jahre lang nahezu ohne Reparaturen treue Dienste geleistet.
Da
mir soviel Geld ausgeben fast körperliche Schmerzen bereitet musste ich
schon ganz schön über meinen Schatten springen um die 900€ für einen
Kinderwagen (ohne Fahrradkupplung) auszugeben.
Aber gut ist er schon, viele Kleinigkeiten die einfach gut konzipiert sind.
Da muss ich schon miteinstimmen in die überall gelesene Meinung:
Er ist es wert. Gerade auch im Vergleich, weil, da stimmt einfach alles!
Inlineskates:
Ich habe schon einige Modelle ausprobiert, kaufe immer mal wieder was
neues und lande doch immer wieder beim meinen uralten HYPNO-Skates.
Bei
denen kann man die Schiene abnehmen, äusserst praktisch, doch vor allem
passen die Schuhe gut zu meinen Füssen. Auch Rossignol hat das Hypno
Step-In-System verbaut.
Ich
habe mir ein paar modifizierte Schienen aus gebraucht gekauften
Hypnos/Rossignol-Skates gebastelt, so das ich je nach Einsatz ein
anderes Unterteil anklicken kann.
Ob eine Powerslide Nordic-Trainer
Frame mit zwei grossen Luftreifen, eine Rollerblade Speedmachine Frame
mit 5 Rollen oder verschiedene Hypno-Frames mit unterschiedlichen
Rollen oder sogar Eislaufkufen. Sehr praktisch das ganze. Hier ein Teil meiner Sammlung:
Mitgenommen
habe ich ein paar Inliner mit Hypno-Boots zwei Sätzen komplette Frames
(1*5Rollem hart 80mm (Bastellösung aus Rollerblade und zwei
verschiedenen Hypno-Frames. Es sieht abenteuerlich aus mit Kabelbinder,
Heisskleber, etc, und doch ist die Frame die mit denen meine beiden mit
Abstand weitesten Strecken gefahren bin.), einmal 4 Rollen weich,76mm).
Und
obwohl mir jeder sagt ich soll mir "richtige Inliner" kaufen, mit
keinem meiner anderen Skates (u.a. Powerslide R5, K2Radical, u.a.) bin
ich insgesamt so zufrieden wie mit den alten Hypnos.
Wobei es immer
schwerer wird da noch Ersatzschuhe in meiner Größe gebraucht bei Ebay
zu bekommen. Neu ist da lang schon nichts mehr zu machen.
Ich habe Größe 43, vielleicht hat der ein oder andere noch welche rumliegen?
Laufschuhe
Für
nicht fahrbare längere Wege habe ich als Laufschuhe die Nike Free
mitgenommen. Die sind klein faltbar, leicht und laufen sich sehr gut.
Kartographische Ausrüstung:
Karte
habe ich eine Beschreibung zum Weserradweg gekauft, ausserdem für die
ersten drei Tage die OpenStreetMap Maps mit JTileDownloader auf mein
Windows-Mobile-GPS-Handy ETen Glofiish geladen. Als Anzeigesoftware
OSMTracker sowie Open OSM. Open OSM hauptsächlich um unterwegs neue
Tiles der CycleMap herunterladen zu können (das krieg ich mit dem
OSMTracker nicht hin).
Doch zur Anzeige den OSMTracker weil nur der weiterläuft wenn ich
das Handy in den Standby schalte- und nur dann hält der Akku lang
genug.
Zusätzlich einen Zweitakku den ich auch gebraucht habe trotz Handy meist auf Standby.
Das mit dem GPS-Handy hat sich als Supersache herausgestellt, so wwusste ich immer ob ich noch auf dem richtigen Weg bin.
Weserradwegplan
ist auch gut weil dort steht wo der Weg schlecht ist - das trift
allerdings dann oft nicht auf die Ersatzrouten zu, teils sind wir extra
die scheinbar gute Ersatzroute gefahren und dann doch auf
Schotter/Kopfsteinpflaster gestossen.
Tatsächlich fehlte in beiden
z.B. auch der Radweg auf der linken Weserseite hinter Hann Münden.
Dabei wusste ich das dort einer ist und zum skaten ist der Weg dort
deutlich besser.
In OSM hab ich`s nachgetragen, die Erfahrung ist
aber: Die beste Info ist immer die wenn man Einheimische fragt. Die
haben mir gleich die linke Weserseite empfohlen. Die Feststellung habe
ich noch öfters gemacht.
Der Weserradwegplan ist noch wegen einer
anderen Sache praktisch: Das Übernachtungsverzeichniss bzw. die
Tatsache das an Orten mit Übernachtungsmöglichkeiten ein Icon ist.
Die Information möchte ich nicht missen.
Datenerfassung
mit Garmin Forerunner 305. Leider waren nur die GPS-Tracks der letzten
drei Tage gespeichert, wenn man alles haben will muss man wohl einen
Computer mitnehmen zum alltäglichen runterladen. Schade. Wenigstens
Strecke, Zeit, etc. der Trainings speichert er sehr lang. Musste ich
allerdings in Garmin Trainigscenter auslesen, als Datei Exportieren und
dann zu meiner bevorzugten Anwendung Sporttracks als Datei importieren
- direkt vom Garmin konnte Sporttracks nur die Trainigs mit GPS-Tracks
importieren. Trainigscenter (Mac) holt auch alle anderen.
Rucksack:
Deuter Kanguru
Ist
praktisch ein Deuter Alpine, nur mit zusätzlichem Kleinkind-Tragefach.
Ausgesprochen praktisch wenn es man etwas schneller gehen soll und man
keinen Wagen nehmen möchte.
Klamotten sind im Wagen und dem Rucksack
verteilt. Wenn wir wo ankommen kommt der kleine Mann in den Rucksack
oder läuft (an der Hand) selber.
Wer Kind hat und nicht immer nen
Kinderwagen dabeihaben will: Kaufen! Schlafen geht darin allerdings
weniger gut weil er keine Kopfstütze hat, da wären dann doch
die
extra-Tragegestelle besser, doch dann hat man keinen Rucksack. Ich mag
eben die 2in1-Sachen.
Kleidung:
Armlinge
ist auf jedenfall ein Super-Tipp - wenn es zu kalt für`s T-Shirt ist
kann man das T-Shirt damit verlängern. Sie werden auch nicht so schnell
dreckig/stinkig da sie ja nicht bis unter die Achseln reichen und auch
die Jacke bleibt dadurch länger sauber. Leider habe ich sie unterwegs
verloren.
Zudem habe ich eigentlich für die Altkleider gedachten
Sachen mitgenommen - um sie dann einfach unterwegs wenn sie dreckig
sind wegzuschmeissen.
Rest der Kleidung musste eben öfters im Waschbecken/Dusche gewaschen werden.
Schutzkleidung:
Helm
K2, Knieschützer - wärmen gleichzeitig die Knie: Rollerblade. Der Wagen
ist mit Handschlaufe zusätzlich an mir befestigt damit ich im Notfall
hinterhergeschleift werde und er nicht unkontrolliert weiterfährt.
Planung:
Wie weit wir kommen hatte ich keinen Plan. Weder insgesamt, noch pro Tag.
Plan war also, wir fahren erstmal los und sehen dann wie lange es uns Spass macht, wie es funktioniert, wie weit wir kommen.
Übernachtung:
Zelt
wurde gleich verworfen weil es mir nicht gelang das vom Packmass her
unterzubringen, wegen Dusche, Waschmöglichkeit, fester Wände, der
Aufladmöglichkeit der elektronischen Ausrüstung war Übernachtung in
Pension,Hotel,Bungalow,etc. auf jedenfall die bessere Wahl.
Und am
Weserradweg gibt es immer etwas günstiges gutes. Wir haben zwischen
20-45€ bezahlt und da teils echt tolle Unterkünfte gehabt. Teilweise
mit vier Betten, mit mehreren Leuten wäre es also noch günstiger.
Eigentlich fast immer haben wir spontan etwas gefunden. Ein einziges
mal habe ich ein vorher im Plan gesehene Übernachtung gebucht und
angefahren - das Naturfreundehaus - doch auch das lag direkt am Radweg
und wir wären auch so untergekommen.
In Verden haben wir uns in der Touristeninformation etwas heraussuchen
lassen, alle anderen Übernachtungsmöglichkeiten haben wir
spontan direkt am Radweg entdeckt bzw. dreimal bei Einheimischen
erfragt (wobei die Unterkünfte dann jedesmal ausgebucht waren).
Zusammenfassend ist direkt am Radweg auf Schilder achten oder
Touristeninfo - die auch gleich nachfragen können ob etwas frei
ist - ist die beste Wahl gewesen.