Weserradweg Inlinereise mit Kind

Kann man mit Kind eine Inlinereise machen?

Die Frage habe ich mir gestellt, nachdem ich a) eine geführte Inlinereise mit TNS-Goes schon hinter mir habe b) dort gemerkt habe doch nicht so schnell zu sein wie ich dachte und c) sportliche Priorität dieses Jahr auf Inlinern legen wollte.
Wir haben es ausprobiert und den Weserradweg, durch meine alte Heimat, durch Norddeutschland  mit Inlineskates und Kinderwagen gefahren. Ich freue mich immer so -jetzt wohnhaft in Süddeutschland- etwas norddeutsche Aussprache zu hören, da war das einfach Pflicht mal wieder in den hohen Norden zu kommen. Ganz unschuldig war auch ein Inline-Reisebericht vom Weserradweg eines anderen Skaters wohl nicht - der schon bei Pervan vorhanden ist. Mit diesem Reisebericht möchte ich anderen Eltern Mut zusprechen mit den Kindern einmal etwas neues zu wagen.
Tag 1 Hann Münden - Holzen
Strecke: 106 km
reine Fahrzeit: 8:07 Std. 
Schnittgeschw.: 13,1 kmH
Donnerstag:
Aufbruch ins Ungewisse!
Am Tag zuvor sind wir mit der Bahn bis Kassel zu meiner Schwester gereist. Heute sind wir morgens mit der Cantus-Bahn weiter zum Startpunkt Hann. Münden. Zuerst ist unklar welche Weserseite wir nehmen. Ich habe meinen Zivildienst in Hann Münden in der Jugendherberge gemacht, deshalb weiss ich das auf der linken Seite ein sehr guter Radweg ist. Jedoch ist weder in der Cyclemap/OSM noch in der Weserradwegbeschreibung dort ein Radweg eingezeichnet. Im Zug fragen wir Mitreisende und tatsächlich ist jemand den Radweg schon gefahren und empfiehlt uns die linke Weserseite. Asphalt bis mindestens Karlshafen. Danke nochmal dafür!
Und tatsächlich, der Weg ist 1A zu fahren, es gibt zwei ganz kurze Schotterstücke, erst hinterm KKW Würgassen haben wir das erstemal ein etwas längeres (nicht verzeichnetes) Stück schlechtem Weg.
Die Fahrt geht sehr gut, geplant war evtl. Übernachtung in Bad Karlshafen, doch es ist grad Mittag, da fahren wir weiter. In Höxter ist`s noch zu früh, in Holzminden lohnt es sich auch nicht mehr, ausserdem sind nun die 100km meiner Zielliste schon so nahe, da fahren wir weiter bis zu meinen Eltern in Holzen.

Die erste Pause - auf dem Foto - machen wir hinter dem einzigen wirklich stärkeren Gefälle auf der kompletten Strecke. Es geht 20m recht steil runter zur Fähre, gibt aber ein Warnschild: Radfahrer absteigen. Das ist das einzige mal auf der Gesamten Strecke bis zur Nordsee wo ich sagen würde: Da braucht man bremsen. An`s Warnschild gehalten würde man aber wohl ohnehin die Skates ausziehen.
An der Weser grasen Pferdchen - Ponys. Essen, trinken,Windel, der Kleine will versorgt sein.
Meine Schuhe werden ausgelüftet und nachca.  ner halben Stunde geht es weiter.

Je näher wir Höxter kommen, desto unruhiger wird der Kleine. Ich muss immer öfter anhalten. Irgendwann kommen wir an einem See vorbei (Godelheim?), mit Sandstrand, Bänken, Spielplatz, sehr schön. Dort machen wir länger Pause. Ich lasse den Kleinen durch`s Wasser spazieren. Er hat echt Spass! Wir lassen uns Zeit. Die Erfahrung die wir noch öfters machen ist das die Pausen wirklich lang genug sein müssen damit er dann wieder im Wagen zufrieden ist, schläft, etc.

In Holzminden kaufen wir nochmal ein, verlassen dann den Weserradweg. Fahren weiter über Bevern, Lobach Richtung Stadtoldendorf (ca 2km Laufstrecke bei Dehensen). Ab Stadtoldendorf Lauf durch den Wald. Wir biegen einmal falsch ab im Wald und landen auf dem Odfeld, der B64. Da es die ganze Zeit bergab ging, es schon später ist und die Strasse meist leer fahren wir die Bundesstrasse runter - macht echt Spass! Durch Eschershausen und nach Holzen lässt es sich wieder super fahren.

Eine interessante Feststellung: Wenn ich kaum noch Skaten kann weil die Beine überlastet sind - wenn ich dann laufe ist es als wären die Beine noch frisch!
Skaten muss ganz andere Muskelbereiche belasten.

Da wir die auf 2-3Tage geplante Strecke an einem Tag geschafft haben machen wir in Holzen den darauffolgenden kompletten Tag Pause. Kaufen ein, Essen, trinken, etc.

Tag 2  Holzen - Hehlen
Strecke: 20,65 km
reine Fahrzeit: 02:48 Std. 
Schnittgeschw.: 7,3 kmH

Samstag:
Der Plan ist Sonntag das Felgenfest Bodenwerder-Rinteln mitzunehmen.
Es gibt keinen Asphaltierten Radweg nach Bodenwerder. Eine bergige Landstrasse, die Bundesstrasse (mit Seitenstreifen evtl. fahrbar) und neu: den Lenne Freizeitweg - eine alte Bahnstrecke auf der ein geschotterter Weg angelegt wurde. 
Damit es Sonntag nicht zu stressig wird lege ich den Weg also schon am Samstag zurrück.

In Holzen lasse ich mich von meinen Eltern noch ein Stück zu Fuss in den Wald begleiten - eigentlich möchte ich die Strecke in OSM eintragen, werde allerdings später feststellen das der Forerunner soviel nicht speichern kann und das alles wieder vergessen haben wird.
Weiter geht es über Feldwege nach Scharfoldendorf. Nach einem ganz kurzen Stück Lenne Freizeitweg geht es erstmal auf die Strasse. Raus aus dem Ort mitten auf die Bundesstrasse. Weil ich nicht weiss wie weit ziehe ich die Skates an - und nach 300m geht es dann doch links weiter.
Warum die paar-hundert-meter durch Scharfoldendorf nicht auch ausgebaut wurden ist mir ein Rätsel. Bei ca. 20km Strecke ein Stück von 200-500m herauslassen das man Umweg über Strasse und Bundesstrasse nehmen muss? Versteh ich nicht.

Ansonsten ist der Weg überall gut geschottert und durch teilweise sehr schöne Landschaft geführt. Direkt an Felsen vorbei, über Bäche, durch Wälder und Wiesen.
Auf einem Teil der Strecke laufen wir zwischen oder neben Bahnschienen auf denen man auch mit einer gemieteten Draisiene fahren kann. Tolle Idee für einen Ausflug. Auch alte Bahnhöfe machen die Strecke interessant.
Konsequenterweise laufen wir auch durch Bodenwerder und auch die astrein asphaltierten Wege  zwischen den Baggerseen hindurch bis zu Frank nach Hehlen. Das inzwischen doch arg stinkende T-Shirt wechsle ich noch vor der Ankunft.
Ausserdem noch ein Sixpack isotonisches Bier an der Tankstelle geholt damit wir gleich anstossen können.
Der Lauf hat super funktioniert, schwieriger ist es eher bei Frank den kleinen Tim ruhig/zufriedenzustellen.
Das stellen wir später öfters fest: Unterwegs klappt alles besser als wenn wir wo ankommen. Und dadurch ist mein Gedanke: "Ankommen und Ausruhe" hinfällig weil ich dann den Kleinen an den Händen führen  muss.
Abends sind wir alle überrascht das Lena für Deutschland gewinnt. Ich hätte vierter Platz von hinten geschätzt, doch es ist wohl wie Frank`s Vater meint: Wenn man`s öfters hört gewöhnt man sich dran. Und tatsächlich, inzwischen find ich den Song auch gar nicht mal schlecht.

Tag 3 Hehlen - Rinteln
Strecke: 49,48 km
reine Fahrzeit: 3:29 Std.
Schnittgeschw.: 14,2 kmH

Sonntag:

Zwischen Bodenwerder und Rinteln ist Felgenfest - Die Bundesstrasse ist gesperrt und für Radler und Inlineskater freigegeben. Wir kommen super voran, irgendwo gibt es eine Pontonbrücke der Bundeswehr, wobei ich mich noch immer frage aus was die gebaut ist - Die Einzelteile haben Fahrerhaus und Motor - sind es Fahrzeuge oder eine Art Boote?
Zwischendrin gibt es immer wieder heftige Wolkenbrüche. Dann wieder Sonnenschein. Da ich fahren muss wenn der Kleine schläft fahre ich also weiter, egal wie es regnet. Wenn er wach ist und raus will muss ich anhalten, also kann ich nicht auf gutes Wetter warten.
Heute- und in den folgenden Tagen - werde ich immer wieder feststellen das ein beim Skaten unbewegtes Teil in der Körpermitte durch Nässe und Fahrtwind doch recht kalt wird. Geschätzt 2cm kalt.
Inzwischen habe ich mir eine Neoprenshort bestellt - doch unterwegs musste es erstmal so gehen.
Wegen der Schützer trage ich eigentlich immer kurze Hose. Die Knieschützer sind auch super um Tim im Wagen zu füttern - mit einem Rums auf die Knie und bequem gefüttert - wir haben ja keinen Hochstuhl dabei, deshalb muss es in Bodennähe gehen.

Durch Rinteln gehen wir zu Fuss, hinter Rinteln am Doktorsee kommen wir an einem Campingplatz vorbei, der bietet auch Appartments zur Miete an, davon nehmen wir eines. 4 Bette, drei Zimmer, klasse. Ledersofa, Lederschaukelsessel, toll. Doch dann esse ich irgendwie falsch und bekomme höllische Zahnschmerzen (ich habe da noch eine behandlungswürdige Stelle). Der Kopf explodiert fast, ich kann unsere tolle Wohnung gar nicht geniessen. Trinke die Flasche Begrüssungswein alleine aus. Irgendwann kann ich schlafen.

Tag 4 Rinteln - Minden
Strecke: 39,49 km
reine Fahrzeit: 5:04 Std.
Schnittgeschw.: 7,8 kmH

Auf der Karte sieht`s gar nicht weit aus, doch dieser Tag hat es in sich.
Es regnet die ganze Fahrzeit über, es ist kalt, mein Zahn tut weh, und die Wege sind besonders am Anfang schei... ähem schlecht. Lange Wanderung im Regen. Irgendwann geht es zu fahren, doch das Wetter - Regen, regen, regen.
So macht`s echt kein Spass!

Der Kleine ist unruhig, will raus, doch im Regen- keine Chance.

Immerhin - es sind auch andere Radfahrer unterwegs.


Wir gehen einkaufen, ich habe den Wagen und Rucksack bei den Einkaufswagen angeschlossen. Als ich rauskomme und aufschliessen will geht der Schlüssel rein - lässt sich aber nicht drehen. Schock!- ich habe den falschen Schlüssel mitgenommen! Nun ist guter Rat teuer - weder Säge noch Bolzenschneider habe ich dabei. Ich finde heraus das ich den Wagen schlecht abgeschlossen habe, indem ich den Lenker abnehmen kann ich das Schloss vom Wagen entfernen. Fehlt noch der Rucksack, ich müsste den Riemen durchschneiden. Also rein in`s Geschäft, Verkäuferin gefragt ob sie ein Messer hat. "Mir ist etwas total dummes passiert...", damit sie nicht glaubt ich will da was klauen demonstriere ich das mit dem Schlüssel, ziehe dabei aber zwei Schlüsselbänder mit Fahrradschlüsseln aus der Tasche!- Ich Idiot habe doch den richtigen dabei - und einen falschen.
Ok, nach der Aufregung weiter im Regen.

In Porta Westfalica habe ich genug, Was habe ich mir nur dabei gedacht, warum machen Menschen so einen Blödsinn?
Am Bahnhof lasse ich mir die Verbindung für die Rückfahrt raus.
Doch dann sehe ich: Der Kleine schläft seelenruhig in seinem Wagen. Es regnet zwar weiter, doch weil der Kleine so schön schläft entschliesse ich mich doch noch bis Minden weiter zu fahren.

In Minden sind die ersten zwei Hotels voll - beide bemühen sich aber etwas passendes auf dem Weg für uns telefonisch zu finden. Supernett!
Ohne Umwege bekommen wir an der gleichen Strasse ein Hotel.

Endlich ins trockene! Eine heisse Dusche, Klamotten waschen. Später gehen wir noch in die Stadt. Natürlich ist jetzt kein Regen mehr - wir hätten ja jetzt auch ein Dach über dem Kopf. Einkaufen, Essen.

Auf der Busfahrt aus der Stadt bekomme ich den Kleinen nicht ruhig, irgendwann steige ich mit dem schreienden Kind aus dem Bus aus. Dann beruhigt er sich. Am Wasser gibt`s nochmal geschrei weil er ins Wasser will, doch dann schläft er recht schnell ein als ich ihn wieder im Tragerucksack habe. Schaukel, schaukel, ich gucke mir das Wasserstrassenkreuz und die Kanalschleuse an, gehe dann zum Hotel. Kaum lege ich ihn ins Bett ist er wieder hellwach. Na toll.
Ok, Hotelzimmer erkunden, Klodeckel hochklappen, etc.


Nachts schläft er gut durch, ein,zweimal gebe ich ihm was zu trinken und sonst schläft er 1A. Das ist eigentlich die ganze Zeit so bis wir wieder bei Manu sind. Die viele frische Luft tut gut!
Tag 5 Minden - Nienburg
Strecke: 60,51 km
reine Fahrzeit: 04:33 Std.
Schnittgeschw.: 13,3 kmH

Endlich wieder gutes Wetter. Vom Hotel fahren wir runter zum Weserradweg - Naturpfad, unfahrbar. Also wieder hoch zur Bundesstrasse und am Radweg entlang. Hinter`m Ort fahren wir auf dem breiten Seitenstreifen. Eigentlich genug Platz um sich dort sicher zu fühlen, wir kommen gut voran. Irgendwann biegen wir ab um doch wieder auf den Radweg zu kommen. Hier verläuft er auf einer alten Bahnstrecke. Sehr schöne Strecke, doch rauher Asphalt. An der ersten langen Pause bei bestem Wetter wechsle ich mal die bisherigen 5-harte-Rollen -Frame gegen die mit 4 weichen. Und siehe da - auf dem rauhen Asphalt fährt sich das viel besser - jedenfalls fühlt es sich so an. Viel angenehmer.
Wenn man schnell ist rollen Lange Schienen (5Rollen oder vier Grosse) auf jedenfall sicherer. Keine Frage. Doch so schnell sind wir ohnehin nicht.
In Nienburg übernachten wir im Naturfreundehaus. Die günstigste Übernachtung. Und auch sehr schön, wir bekommen ein drei-Bett-Zimmer im unteren Stockwerk, da kommen wir mit dem Wagen auch gut rein. Wegen Ecken und dünnen Türen müssen wir einmal Lenker abmachen, einmal ein Seitenrad abnehmen, doch die Gewichtsverteilung des Chariot-Wagens ist so gut gemacht, selbst allein kann man problemlos ein Rad abmachen den Wagen mit einer Hand weiterfahren und das Rad wieder anklicken.
Bei unserem gleichbreiten Hauck-Kinderwagen gehen die zwar auch einfach ab, doch dann ist er kaum noch manövrierbar.

Wir trinken noch einen Kaffee und ein Alster im Naturfreundehaus, dann gehen wir in die Stadt. Der Kleine braucht "Auslauf".
Einkaufen im Netto - tolle Überraschung: Seit langem endlich einmal wieder Einkaufswagen ohne Münzpflicht!
Ich kann zwar inzwischen die Einkaufswagen mit dem seitlichen Einschub knacken, doch bei den mit hinterem Münzeinschub ärgere ich mich immer wieder weil ich keine Münze dabeihab und nur kaufen kann was ich in die Hand bekomme.
Fenneberg in Ravensburg ist auch noch positiv zu erwähnen: Dort bekommt man immerhin Einkaufskörbe ohne Geld.
Ich frage mich immer wieder ob die nichts verkaufen wollen. Wenn sie wenigstens einen Münzwechselautomat dahinstellen würden... doch die 5min rein zur Kasse, warten bis sie sie aufmachen kann, zurück raus zu den Wagen, das ist mir zu blöd.
Deshalb: Toll!, der Netto in Rinteln wo Käufer noch als König behandelt werden und nicht wie sonst passenden Eintritt zahlen müssen um überhaupt einkaufen zu dürfen.

Nienburg, schönes Städtchen, Spargelstadt. Der Brunnen ist besonders toll, das plätschernde Wasser hat Tim magisch angezogen. Er möchte alles nehmen, auch die Bronzenen Spargelstengel - doch die sind fest. Toll! So sollten wir auch alles daheim auf dem Tisch haben: Festgeklebt.









Tag 6 Nienburg - Verden
Strecke: 50,53 km
reine Fahrzeit: 4:22 Std.
Schnittgeschw.: 11,6

Fahrt verläuft gut, gute Strecke. Nur die ersten 10km sind eine Herausforderung: In Nienburg ist der Weserradweg als Naturweg ausgeführt - also Alternativstrecke finden. Nach Nienburg wechselt sich extrem schlechter Asphalt - ich habe mich teilweise gefragt ob das nun noch Schotter oder schon Aphalt ist, undefinierbar - mit Kopfsteinpflaster ab. Auf dem im Plan als gut eingetragener Alternativweg. Teils mal verfahren, doch dank NaviHandy immer wieder zurück. OpenStreetMap Cyclemap sei dank.

In Verden fragen wir in der Touriinfo nach einer Unterkunft in Stadtnähe. Bei Familie Brüns kommen wir unter, sehr nett das ganze. Die Zimmer sind toll eingerichtet, jedes ist komplett unterschiedlich thematisch eingerichtet. Da hat man sich echt Mühe gegeben! Wagen kommt heute mal nicht mit auf`s Zimmer.
Dann gehen wir noch die Stadt angucken. Klamotten kaufen, Essen, Trinken, neue Löffel. Und schick Essen gehen wir auch noch: Labskaus:

Das Auge isst mit - hier sicher nicht. Auch wenn Labskaus aussieht wie schonmal gegessen ist es doch ganz lecker wenn man nicht hinguckt. Das gute ist auch: Das hat gleich Babybreikonsitenz - da brauche ich gar nichts klein zu machen und ich kann dem Kleinen direkt etwas abgeben.

Bis vor meiner Elternzeit -bis 10 Monate- hat sich mein Sohn ausschliesslich von  Babysachen -Babybrei, Babyfertigfutter- ernährt. Seitdem bekommt er bei mir hauptsächlich normales Essen. Daheim pürriere ich ihm etwas von dem frisch gekochtem - ohne das Gewürz, teils noch mit Milch, wie es sich eben ergibt. Doch inzwischen darf er alles einmal probieren was von der Konsistenz her passt. Das hier natürlich auch.
Ich erwarte mir davon auch das er später einmal mehr unterschiedliches isst als mein grosser Sohn.


Tag 7 Verden - Lemwerder
Strecke: 43,44 km
reine Fahrzeit: 3:53 Std.
Schnittgeschw.: 11,2 km



Von Verden haben wir geplant grob bis Bremen zu fahren.
Die Wege sind anfangs sehr schön- toll zu fahren. An einer Weserbaustelle machen wir das erste mal Pause. Hier wird sie ausgebaggert, echt interessante Geräte. Schwimmbagger, Schiffe zum Erdtransport, dazwischen die normale Schiffahrt. Schön anzuschauen. Bei Achim wird der Weg zum Schotterweg, wohl auch recht lang. Stand auch nicht im Plan. Ortskundige empfehlen uns hoch zur Strasse zu gehen und dort auf dem Radweg weiter zu fahren. Ab hier bis Bremen ist`s in den Orten immer irgendeine Art von Pflaster. Ausserhalb der Orte sehr guter Apshalt.
In Bremen laute Strassen, an jeder Ausfahrt Kopfsteinpflaster. Nach einer Weile beschliesse ich: Wir durchqueren Bremen im ÖPNV. Also:Warten auf den Bus, Später mumsteigen in die Strassenbahn und dann wieder in den Bus. Bus müssen wir nochmal wechseln, doch im Bus ist noch ein alter Liniennetzplan. Wir steigen aus und stellen fest das der gewollte Bus hier nicht fährt. Man kann noch die Entfernte Linienbezeichnung am Haltestellenschild erkennen. Bremen ist arm, die Fahrt ist supergünstig, glaub 2,60€, dafür total viele Fahrgastrechte, wenn der Bus 15min zu spät kommt Fahrt umsonst,  Anschluss verpasst=Taxi, etc. Klar das da kein Geld übrig bleibt, denoch ist es ärgerlich wenn der Netzplan im Bus ein veralteter ist. Also wieder in den nächsten Bus der vorherigen Linie bis zur aktuellen Umsteigestation. Erst ab Hasenbüren Yachthafen steigen wir wieder um auf Skates. Die Stadt ist komplett rum, ab hier ist`s wieder toll zu fahren. Wetter noch immer perfekt, Windräder stehen in Wegesnähe, es weht eine leichte Briese, Gras leuchtet grün und der Asphalt ist toll. Was will man mehr?
Wir fahren weiter bis Lemwerder. Der Gasthof ist voll, morgen Hochzeit, doch der Gastwirt empfiehlt uns das Hotel 100m weiter, dort bekommen wir sofort etwas, Wagen passt auch rein ins Zimmer, perfekt.

Heute ist Waschtag, das plätschernde Wasser beim Duschen zieht den kleinen Tim magisch an. Er kommt und lehnt sich an die Duschtür. Leider geht sie nach Aussen auf. Wenn ich sie aufmache kippt er um, was ich von ihm will versteht er noch nicht und so bin ich in der Dusche gefangen. Da ich langsam Schwimmhäute bekomme und er keine Anstallten macht von selbst zu gehen bekomme ich es irgendwann hin die Tür ein wenig aufzudrücken, durchzugreifen um ihn zu halten damit er nicht unkontrolliert umfällt und kann mich aus meiner Lage befreien.
Fernsehen, Nachrichten, Schlaf. Reisetagebuch bekomme ich einfach nicht hin. Wenn ich ins`Handy tippen will will Tim es haben, Wenn er schläft ist für mich auch Schlafenszeit.
Das mache ich dann später wenn ich daheim bin und die Mama aufpassen kann.



 
Tag 8 Lemwerder - Wremen
Strecke: 75,5 km
reine Fahrzeit: 6:39 Std.
Schnittgeschw.: 11,3 km


Von Lemwerder habe ich geplant bis Blexen, kurz vor Bremerhaven zu fahren. Doch die Wege sind so gut, wir kommen so gut vorwärts, in Blexen gehen wir direkt auf die Fähre und fahren rüber.
Als der Fahrkartenverkäufer kommt will ich grad das Geld aus dem Rucksack holen, da ist er auch schon wieder weg. Mit Kleinkind auf dem Arm und Wagen und Rucksack kann/möchte ich aber auch nicht hinterherlaufen. Er kommt allerdings auch nicht wieder. Ich bin mir nicht sicher ob er nicht gedacht habe wir gehören zu den beiden Radlern neben uns, die haben irgendeine Karte gezeigt. Wenn ja, dann danke für`s mitnehmen! Er ist auch nicht mehr wiedergekommen.
In Bremerhaven ist ein Ruderbootrennen, Massenauflauf, Musik, Verkleidung, Spass. Wir fahren weiter. Die Gegend um den Fischereihafen sieht total futuristisch aus - wie aus dem Jahr 3000 hierher gebeamt. Hier wäre ein teure Übernachtung, einerseits super Sicht auf den Hafen, andererseits, ne, das gefällt mir hier alles nicht, laut, lärmend, da fühle ich mich nicht wohl. Weiter. Richtung Containerhafen sind wir einkaufen. Fragen Einheimische nach Übernachtung, Hostel. Fahren hin, voll. Und das erstemal das wir keine Hilfe bekommen. Wir fahren weiter, versuchen kurz etwas anderes in Bremerhaven zu finden, ich entschliesse mich dann weiterzufahren. Bis raus aus der Stadt, Wremen.
Ziwschendurch kommen wir noch an zwei Gasthöfen/Ferienwohnungen vorbei, sieht beides sehr zu aus, beim ersten verscuhen wir`s gar nicht, beim zweiten ist wirklich niemand da.
In Wremen erstes Hotel voll, zweiter Wohnhof, niemand zu finden und extra gross suchen will ich auch nicht. Inzwischen habe ich als Notfallplan schon überlegt die Nacht notfalls durchzufahren. Nach der Spätschicht skate ich auch manchmal noch, da sind die Strassen schön leer.
Nach dem Hof Haus mit Zimmer frei. Nach Anfrage: "Ne, das ist nicht frei".
Dann sehen wir Bungalows. Platzwart gefunden, anfrage, Telefonat mit Chef, ja, eins können wir haben. Dusche darf wegen Reparatur heut nicht benutzt werden, doch ansonsten ist es klasse. 45 Euro und man könnte zu viert übernachten - super, mit Küche und allem, das wäre mal was für ne ganze Skatertruppe.
Danach gehen wir noch ans Meer, in den Hafen, sehr schön der Ort, verstehe das es da die Leute hinzieht!
Jetzt wo die Sonne untergeht hört auch der Wind auf - seit gutes Wetter ist weht der nämlich je weiter wir nach Norden kommen stärker von vorn. Wenn man sicher wüsste Abends noch eine Bleibe zu finden würde man bis Abends am weitesten kommen.

Der Kleine Däumling zwischen Bindfäden.

Schöne Häuser hinter`m Deich

Norddeutscher Wind formte diese wunderschöne Frisur!

Tim vor dem Weg nach oben. Oder: Ganz schön steile Strasse!
Pause hinter`m KKW Unterweser
Wer hat wohl mehr Zähne, Papi oder ich?

Futuristisches Bremerhaven

Wartezeit im Containerhafen.

An der Nordseeküste

Im Wremer tief verteidigten die Friesen ihre Unabhängigkeit.


Tag 9 Wremen - Cuxhaven
Strecke: 41,28 km
reine Fahrzeit: 3:21 Std.
Schnittgeschw.: 12,3 kmH


Unser "Haus" in Wremen vor der Abfahrt.

Heute gibt es kein grosses Frühstück, wir fahren sehr früh los damit wir früh genug für die Rückfahrt in Cuxhaven ankommen.
Weiterer Vorteil: Auch morgens ist noch weniger Wind!
Die Fahrt verläuft schnell und Ereignisslos. Erst die letzten 20km werden aufwändiger, einige Kilometer geschottert. Also Ersatzweg - doch der ist auch geschottert (und das ist mal wieder nicht so im Plan eingetragen!). Also laufen. Später Sandweg durch die Dünen und dann kommen wieder richtig gut voran, toller Weg, viele Radler und Skater zum überholen. In Cuxhaven Duhnen auf der Strasse, irrfahrt durch Cuxhaven, zum Glück haben wir unser Navi. Radfahrer fahren wie wild hier, wenn man nicht vorher genau weiss wo lang man will wird man fast gandenlos niedergemetzelt wenn man stehenbleibt. Egal ob auf Rad- oder Gehweg. Doch dann, Bahnhof erreicht. Rückfahrt nach Kassel mit Niedersachsenticket, 19€+paar Euro Kassel+ für`s Wochenende. Metronom mit Kaffeeautomat im Fahrradwagen und ab Göttingen Cantus.

Tag 10 Hann Münden - Kassel
Strecke: 29,31 km
reine Fahrzeit: 2:12 Std.
Schnittgeschw.: 13,3 kmH

Sonntag

Ein kleines Stück hängen wir noch an. Von Kassel nach Hann Münden ist heute Sattelfest. Mit meinem Sohn und meinem Neffen Pascal fahren wir morgens mit dem Cantus nach Hann Münden. Von dort auf Radweg bzw. der gesperrten Strasse zurück nach Kassel. Eine längere Pause, zwei kurze. Sind gut unterwegs. Und immerhin, ist der zweitschnellste Tag. Super mitgefahren Pascal!


Insgesamt waren wir 10 fahrtage + eine Pausentag unterwegs, haben gut Kilometer gemacht:

516,66 km
44 Std 28 min reine Fahrzeit


Nun ist`s aber gut! - ich will raus!

Fazit:

Das Fahren mit Kinderwagen hat supergut geklappt. Viel besser als wenn wir irgendwo waren (Besuch oder Zug).
Er schläft viel, ist gern im Wagen, ganz anders als damals "der Grosse" bei dem wir es erst mit drei Jahren probiert haben. "Der Kleine" mit jetzt 11 Monaten ist noch viel Kinderwagenkompatibler als das bei älteren Kindern der Fall ist.
Die ersten Tage waren für mich die härtesten. Ab einem gewissen Punkt, nachdem Abbruchgedanken ging es dann irgendwann gut und hat Spass gemacht. Die Tage und Kilometer sind nur so verflogen.
Über den "Kein Bock"-Punkt muss man erstmal weggkommen und einfach weitermachen, trotz aller widrigkeiten. Wenn man da erst drum herum ist, dann kommt der eigentliche Urlaub.
Ich muss sagen, ich hätte danach noch weiterfahren können.

Jetzt bin ich doch wieder zuhause, versorge Familie, Blasen, Inliner, habe mir jetzt auf eine größere Karte ganz Deutschland runtergeladen und spiele mit dem Gedanken nochmal wegzufahren solange ich Elternzeit habe. Doch erstmal drei Tage Beine hochlegen.

Wenn ich vorher sicher wüsste eine Übernachtung zu bekommen würde ich gern auch länger am Tag fahren. Wir waren ja oft schon um drei an der Übernachtungsmöglichkeit. Dabei käme später nochmal eine Schlafphase, die genutzt würden wir viel weiterkommen (wie 106km nach Holzen, 76km nach Wremen). Doch als wir in Wremen erst nach 18 Uhr etwas hatten und vorher überall kein Platz war habe ich schon überlegt das wir im Notfall einfach die Nacht durchzufahren. 
Da ich sehr vom Weg abhängig bin ist es schwer vorher die Fahrzeit abzuschätzen. 10km Schotter kann bedeuten mehr als 3 Stunden unterwegs. Zu Fuss+Kinderpause. Gleiche 10km apshaltiert können aber auch heissen halbe Stunde Fahrt bei optimalen Bedingungen am Stück durchgefahren.





Grundsätzlich: Unterwegs mit Wagen und Inliner hat viele Vorteile im Vergleich zum Fahrrad:
Man ist näher am Kind, kann mit ihm reden, regelmässig die Temperatur kontrollieren, durch das schaukeln schläft er gut und doch ist es auch nicht arg schnell.
Die Kombination mit dem ÖPNV und der Bahn ist deutlich einfacher. Mit meinem Grossen hatte ich ja schon Fahrradtouren unternommen und da war es extremst stressig Fahrrad, Packtaschen, zusammegeklappten Fahrradanhänger und Kind allein in den Zug zu laden - immer begleitet von der Panik die Tür geht zu und irgendetwas ist drinnen und irgendtewas ist draussen. Im besten Fall die Sachen, im schlechtesten das Kind.
Deshalb war die letzte längere Radtour dann nur noch mit Rad, Kindersitz, Zeltsachen und alles vorn auf dem Rad geladen. Schwer lenkbar, schlafen ist schlecht auf dem Sitz (im Vergleich zum anhänger), doch die Bahn-be- und -entladung ist deutlich entspannter.

Zurück zum Inlinern.
Was braucht man?
Ausrüstung:

"Kinderwagen"
Wir hatten schon einen  Croozer535 Fahrradanhänger. Doch der Fahrradanhänger war ungebremst, einmal hatten wir versucht damit zu fahren, No Go, das ist einfach zu gefährlich.
Wir haben auch einen Hauck Kinderwagen mit Scheibenbremsen, doch da flattert ab über 10kmH das Vorderrad total (trotz Einstellung: Fest)- nicht brauchbar für`s Inlinern obwohl die Bremsen echt gut sind.
Eine Mischung aus beidem musste her.
Also Recherche - tatsächlich war ich da immer mal wieder drüber gestolpert, doch der Preis schreckte einfach ab:  Chariot CX1. Das Premiummodell, der Ferrari unter den Kinderwagen und Anhängern.
Der Wagen hat mehr gekostet als mein letztes Auto - und das hat mir immerhin auch auf 30.000km 2Jahre lang nahezu ohne Reparaturen treue Dienste geleistet.
Da mir soviel Geld ausgeben fast körperliche Schmerzen bereitet musste ich schon ganz schön über meinen Schatten springen um die 900€ für einen Kinderwagen (ohne Fahrradkupplung) auszugeben.

Aber gut ist er schon, viele Kleinigkeiten die einfach gut konzipiert sind.
Da muss ich schon miteinstimmen in die überall gelesene Meinung: Er ist es wert. Gerade auch im Vergleich, weil, da stimmt einfach alles!

Inlineskates:
Ich habe schon einige Modelle ausprobiert, kaufe immer mal wieder was neues und lande doch immer wieder beim meinen uralten HYPNO-Skates.
Bei denen kann man die Schiene abnehmen, äusserst praktisch, doch vor allem passen die Schuhe gut zu meinen Füssen. Auch Rossignol hat das Hypno Step-In-System verbaut.
Ich habe mir ein paar modifizierte Schienen aus gebraucht gekauften Hypnos/Rossignol-Skates gebastelt, so das ich je nach Einsatz ein anderes Unterteil anklicken kann.
Ob eine Powerslide Nordic-Trainer Frame mit zwei grossen Luftreifen, eine Rollerblade Speedmachine Frame mit 5 Rollen oder verschiedene Hypno-Frames mit unterschiedlichen Rollen oder sogar Eislaufkufen. Sehr praktisch das ganze. Hier ein Teil meiner Sammlung:
Hypno/Rossignol Inline SkatesPowerslide Nordic-Frame mit Hypno/Rossignol-KupplungHypno/Rossignol Frames im Originalzustand

Mitgenommen habe ich ein paar Inliner mit Hypno-Boots zwei Sätzen komplette Frames (1*5Rollem hart 80mm (Bastellösung aus Rollerblade und zwei verschiedenen Hypno-Frames. Es sieht abenteuerlich aus mit Kabelbinder, Heisskleber, etc, und doch ist die Frame die mit denen meine beiden mit Abstand weitesten Strecken gefahren bin.), einmal 4 Rollen weich,76mm).
Und obwohl mir jeder sagt ich soll mir "richtige Inliner" kaufen, mit keinem meiner anderen Skates (u.a. Powerslide R5, K2Radical, u.a.) bin ich insgesamt so zufrieden wie mit den alten Hypnos.
Wobei es immer schwerer wird da noch Ersatzschuhe in meiner Größe gebraucht bei Ebay zu bekommen. Neu ist da lang schon nichts mehr zu machen.
Ich habe Größe 43, vielleicht hat der ein oder andere noch welche rumliegen?

Laufschuhe
Für nicht fahrbare längere Wege habe ich als Laufschuhe die Nike Free mitgenommen. Die sind klein faltbar, leicht und laufen sich sehr gut.

Kartographische Ausrüstung:
Karte habe ich eine Beschreibung zum Weserradweg gekauft, ausserdem für die ersten drei Tage die OpenStreetMap Maps mit JTileDownloader auf mein Windows-Mobile-GPS-Handy ETen Glofiish geladen. Als Anzeigesoftware OSMTracker sowie Open OSM. Open OSM hauptsächlich um unterwegs neue Tiles der CycleMap herunterladen zu können (das krieg ich mit dem OSMTracker nicht hin).
Doch zur Anzeige den OSMTracker weil nur der weiterläuft wenn ich das Handy in den Standby schalte- und nur dann hält der Akku lang genug.
Zusätzlich einen Zweitakku den ich auch gebraucht habe trotz Handy meist auf Standby.
Das mit dem GPS-Handy hat sich als Supersache herausgestellt, so wwusste ich immer ob ich noch auf dem richtigen Weg bin.
Weserradwegplan ist auch gut weil dort steht wo der Weg schlecht ist - das trift allerdings dann oft nicht auf die Ersatzrouten zu, teils sind wir extra die scheinbar gute Ersatzroute gefahren und dann doch auf Schotter/Kopfsteinpflaster gestossen.
Tatsächlich fehlte in beiden z.B. auch der Radweg auf der linken Weserseite hinter Hann Münden. Dabei wusste ich das dort einer ist und zum skaten ist der Weg dort deutlich besser.
In OSM hab ich`s nachgetragen, die Erfahrung ist aber: Die beste Info ist immer die wenn man Einheimische fragt. Die haben mir gleich die linke Weserseite empfohlen. Die Feststellung habe ich noch öfters gemacht.
Der Weserradwegplan ist noch wegen einer anderen Sache praktisch: Das Übernachtungsverzeichniss bzw. die Tatsache das an Orten mit Übernachtungsmöglichkeiten ein Icon ist.
Die Information möchte ich nicht missen.

Datenerfassung mit Garmin Forerunner 305. Leider waren nur die GPS-Tracks der letzten drei Tage gespeichert, wenn man alles haben will muss man wohl einen Computer mitnehmen zum alltäglichen runterladen. Schade. Wenigstens Strecke, Zeit, etc. der Trainings speichert er sehr lang. Musste ich allerdings in Garmin Trainigscenter auslesen, als Datei Exportieren und dann zu meiner bevorzugten Anwendung Sporttracks als Datei importieren - direkt vom Garmin konnte Sporttracks nur die Trainigs mit GPS-Tracks importieren. Trainigscenter (Mac) holt auch alle anderen.

Rucksack:
Deuter Kanguru
Ist praktisch ein Deuter Alpine, nur mit zusätzlichem Kleinkind-Tragefach. Ausgesprochen praktisch wenn es man etwas schneller gehen soll und man keinen Wagen nehmen möchte.
Klamotten sind im Wagen und dem Rucksack verteilt. Wenn wir wo ankommen kommt der kleine Mann in den Rucksack oder läuft (an der Hand) selber.
Wer Kind hat und nicht immer nen Kinderwagen dabeihaben will: Kaufen! Schlafen geht darin allerdings weniger gut weil er keine Kopfstütze hat, da wären dann doch die extra-Tragegestelle besser, doch dann hat man keinen Rucksack. Ich mag eben die 2in1-Sachen.

Kleidung:
Armlinge ist auf jedenfall ein Super-Tipp - wenn es zu kalt für`s T-Shirt ist kann man das T-Shirt damit verlängern. Sie werden auch nicht so schnell dreckig/stinkig da sie ja nicht bis unter die Achseln reichen und auch die Jacke bleibt dadurch länger sauber. Leider habe ich sie unterwegs verloren.
Zudem habe ich eigentlich für die Altkleider gedachten Sachen mitgenommen - um sie dann einfach unterwegs wenn sie dreckig sind wegzuschmeissen.
Rest der Kleidung musste eben öfters im Waschbecken/Dusche gewaschen werden.

Schutzkleidung:
Helm K2, Knieschützer - wärmen gleichzeitig die Knie: Rollerblade. Der Wagen ist mit Handschlaufe zusätzlich an mir befestigt damit ich im Notfall hinterhergeschleift werde und er nicht unkontrolliert weiterfährt.

Planung:
Wie weit wir kommen hatte ich keinen Plan. Weder insgesamt, noch pro Tag.
Plan war also, wir fahren erstmal los und sehen dann wie lange es uns Spass macht, wie es funktioniert, wie weit wir kommen.

Übernachtung:
Zelt wurde gleich verworfen weil es mir nicht gelang das vom Packmass her unterzubringen, wegen Dusche, Waschmöglichkeit, fester Wände, der Aufladmöglichkeit der elektronischen Ausrüstung war Übernachtung in Pension,Hotel,Bungalow,etc. auf jedenfall die bessere Wahl.
Und am Weserradweg gibt es immer etwas günstiges gutes. Wir haben zwischen 20-45€ bezahlt und da teils echt tolle Unterkünfte gehabt. Teilweise mit vier Betten, mit mehreren Leuten wäre es also noch günstiger.
Eigentlich fast immer haben wir spontan etwas gefunden. Ein einziges mal habe ich ein vorher im Plan gesehene Übernachtung gebucht und angefahren - das Naturfreundehaus - doch auch das lag direkt am Radweg und wir wären auch so untergekommen.
In Verden haben wir uns in der Touristeninformation etwas heraussuchen lassen, alle anderen Übernachtungsmöglichkeiten haben wir spontan direkt am Radweg entdeckt bzw. dreimal bei Einheimischen erfragt (wobei die Unterkünfte dann jedesmal ausgebucht waren). Zusammenfassend ist direkt am Radweg auf Schilder achten oder Touristeninfo - die auch gleich nachfragen können ob etwas frei ist - ist die beste Wahl gewesen.